Da die Realschule in Herrieden direkt neben dem historischen Ortskern stehen sollte, wurde das Gebäude teilweise in den Hang geschoben. So konnte die Höhenentwicklung städtebaulich angepaßt werden. Uns stellte das jedoch planerisch und technisch vor große Herausforderungen. Die Umgebung ein Grünzug mit den typischen fränkischen Obstwiesen, sodass die Aussenanlagen einen offenen, campusartigen Charakter erhielten. Andererseits bescherte uns die Hanglage enorme Höhenunterschiede innerhalb des Schulgrundstücks, in das wir trotzdem mehrere Feuerwehrzufahrten, Lehrer- und Fahrradparkplätze sowie einen einigermaßen ebenen Pausen- und Werkhof integrieren mußten. Wir arbeiteten im Westen mit Gabionen-Stützmauern, gefüllt mit hiesigem Material, die die Höhenschichtlinien symbolisierten. So entstand eine Terrassen-Landschaft für Fahrräder, Mopeds, PKWs, Werkhof und Schulgarten, der die steile Böschung gut nutzbar machte. An den Feuerwehr-Rampen, die wir in den Hang mußten, ohne die zulässigen Gefälle zu überschreiten, rechneten wir mehrere Tage, bis es auch gestalterisch paßte... Über dem südexponierten Pausenhof erstreckt sich ein mittlerweile gut schattenspendenes Platanen-Dach. Bei der Bepflanzung planten wir außerdem mit den ortstypischen Obstwiesen, aber auch mit einem „Arboretum“, das sich um den gesamten Gebäudekomplex zieht und alle heimischen Laub- und Nadelbäume umfaßt, die derLehrplan behandelt. 2006 wurde die Realschule in das Programm der „Architektouren“ aufgenommen, mit dem die Bayerische Architektenkammer herausragende Bauprojekte der Öffentlichkeit vorstellt.